Rückschau der 16. Tagung HOCHALTRIGSEIN als HERAUSFORDERUNG - Altersarmut

Günther Gettinger, zertifizierter Supervisor und langjähriger Begleiter in der Altensozialarbeit, zeigte in seinem Vortrag die komplexen Lebenslagen älterer Menschen auf, die von Armut betroffen sind. Er beschrieb Altersarmut nicht nur als ökonomisches Problem, sondern als vielschichtigen Prozess sozialer Ausgrenzung. Not, Scham, Einsamkeit und das Gefühl, zur Last zu fallen, prägen häufig den Alltag. Entscheidend sei, so Gettinger, hinzusehen, Beziehung aufzubauen und Unterstützung nicht nur materiell, sondern auch menschlich zu gestalten.
In der anschließenden Podiumsdiskussion beleuchteten Nicola Baloch, Geschäftsführerin der VinziWerke Österreich, und Community Nurse Maria Williams die praktischen Herausforderungen im Alltag alter Menschen. Sichtbar wurde, dass Armut im Alter viele Gesichter hat: Wohnungsunsicherheit, Krankheit, soziale Isolation, aber auch die Sorge, Hilfe überhaupt anzunehmen. Besonders Frauen sind aufgrund unterbrochener Erwerbsbiografien und jahrzehntelanger Sorgearbeit häufiger betroffen.
Die Tagung machte deutlich: Ein würdevolles Altern braucht nicht nur politische Rahmenbedingungen, sondern auch soziale Aufmerksamkeit und solidarisches Miteinander – Räume, in denen Menschen gesehen werden und Würde spürbar bleibt.



